Holunder pflanzen und Beeren und Blüten ernten

In Deutschland sind drei Holunder-Arten heimisch, besonders verbreitet ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Darüber hinaus gibt es Roten Holunder (Sambucus racemosa) und Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus).

Achtung: Zwerg-Holunder ist giftig. Seine Blüten und Beeren sind nicht zum Verzehr geeignet. Roter und Schwarzer Holunder enthalten ebenfalls giftige Inhaltsstoffe und sollten nur gekocht verzehrt werden!

Holunder ist eine recht anspruchslose Pflanze und wächst als Halbstrauch, Strauch oder kleiner Baum. In Norddeutschland ist die Pflanze auch als Fliederbeere bekannt. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, der Gartenboden eher nährstoffreich und mäßig feucht. Damit Holunder gut anwächst, beim Einpflanzen in das Pflanzloch organischen Dünger wie Hornspäne oder Kompost geben. Beste Zeitpunkte zum Pflanzen sind Frühling und Herbst. Schwarzer Holunder kann bis zu sieben Meter, Roter bis zu 4 Meter hoch werden und recht breit wachsen, dies sollte man bei der Auswahl des Standorts bedenken.

Sowohl als Solitärpflanze als auch als Teil einer Vogelhecke ist Holunder bestens geeignet. Er dient Vögeln und manchen Insekten als Nahrung und sollte deshalb in keinem Naturgarten fehlen.

Ist der Holunder stark gewachsen, kann er problemlos zurückgeschnitten werden. Wächst er lediglich als Zierpflanze, ist nur alle paar Jahre ein Rückschnitt empfehlenswert. Wer regelmäßig Früchte ernten möchte sollte nach der Ernte im Herbst die Zweige stark zurückschneiden, an denen Früchte gewachsen sind. Etwa zehn bis zwölf neue Triebe sollten verbleiben, sie tragen im Folgejahr Beeren. So fällt die Ernte immer reichlich aus und die Pflanze bleibt vital.

Wer Holunder vermehren möchte, kann dies im Herbst ganz einfach mit Steckhölzern tun. Aus den einjährigen Trieben werden etwa 20 cm lange, blätterlose Triebe geschnitten und so tief in die Erde gesteckt, dass nur noch etwa 5 cm herausschauen.

Seine hübschen und duftenden Blüten zeigt der Holunder etwa zwischen Mai und Juli. Aus ihnen lässt sich Holunderblütensirup herstellen.

Die Blüten am besten an einem trockenen, sonnigen Tag ernten, dann haben sie das meiste Aroma.

Geerntet – am besten per Schnitt – werden ganze Dolden mit vollständig geöffneten Blüten. Die Rispen vorsichtig ausschütteln, um Insekten zu entfernen und auf keinen Fall waschen, denn in den Pollen befindet sich der Geschmack.

Holunderbeeren sind je nach Witterungsbedingungen etwa im August oder September erntereif. Sie haben dann eine blauschwarze bzw. tiefrote Farbe. Geerntet werden nur Dolden, an denen alle Früchte komplett durchgefärbt sind. Dafür einfach die gesamte Dolde abschneiden. Unreife und verdorbene Beeren unbedingt entfernen.

Rohe Holunderbeeren sind giftig!

Grundsätzlich können sowohl die Beeren des Roten als auch des Schwarzen Holunders zu Saft oder Marmelade verarbeitet werden. Sie sollten jedoch niemals roh verzehrt werden, denn sie enthalten sogenannte cyanogene Glykoside. Das Pflanzengift kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Roter Holunder enthält eine besonders hohe Menge der giftigen Stoffe.

Durch Erhitzen bei mind. 80 °C für 20 Minuten werden die Glykoside abgebaut und der Verzehr bleibt unbedenklich. Wichtig: Bei Rotem Holunder müssen die Kerne nach dem Erhitzen zusätzlich ausgesiebt werden, da das Gift in den Steinen verbleibt.

Männer kann man überreden, Frauen aber nur überzeugen.

(Barbra Streisand, amerikanische Sängerin und Schauspielerin)