In den Gartentipps vom September geht es um die Farbenpracht des Heidegartens.
Farbenpracht im Herbst: Der Heidegarten
Während viele andere Pflanzen bereits verblüht sind, präsentieren sich Heidegärten in farbenfroher Pracht. Beste Pflanzzeit sind September und Oktober, alternativ kann Heide auch zwischen März und Mai gepflanzt werden.
Der Gartenboden sollte leicht sauer bis sauer, also kalkfrei und nährstoffarm sein. Ein pH-Wert von 4-5 ist ideal. Wer von Natur aus einen sandigen Boden hat, kann sich freuen. Lehmiger Boden lässt sich oft nur schwer zu heidefreundlichem Untergrund verbessern. Um den für Heidelandschaften typischen Farbenteppich zu erzielen, sollte das Heidekraut immer gruppenweise gepflanzt werden.
Vor dem Einpflanzen darauf achten, wie groß die Pflanzen werden, damit sie genügend Platz zur Entwicklung haben. Bei Neupflanzung sind ca. acht bis zwölf Pflanzen pro Quadratmeter zu empfehlen. Eine kleine Menge Hornspäne (etwa 30 g pro Pflanze) gibt der jungen Heide Energie.
Heidegärten sind anspruchslos und pflegeleicht. Sie benötigen viel Sonne, daher ist eine Südlage ideal. Bei anhaltender Trockenheit muss – auch im Winter – zusätzlich gewässert werden, am besten mit kalkfreiem Regenwasser.
Neben dem Genuss für Augen sind blühende Heidegärten gleichzeitig ein wertvoller Lebensraum für viele Insekten, Vögel und andere Kleinstlebewesen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Besenheide (Calluna vulgaris), die typisch für Heidelandschaften ist, und vielen verschiedenen Erika-Arten, die glockenförmige Blüten haben.
Wer bei der Pflanzung die richtigen Sorten wählt und im Beet kombiniert, kann sich viele Monate lang an blühender Heide erfreuen. Glocken- oder Moorheide (Erica tetralix) etwa blüht bereits ab Juli und hat hübsche, auffällige Blüten. Sie bevorzugt feuchtere Böden und gilt als winterhart, verträgt aber wie alle Erika-Arten keinen strengen Frost. Nicht winterhart ist Erica gracilis, denn sie stammt aus Südafrika. Die Blüte der Besenheide beginnt im August und dauert bis November.
Eine besondere Form der Besenheide ist die Knospenheide. Ihr Vorteil: Die Entwicklung der Blüten bleibt im Knospenstadium stehen, sie blühen nicht auf und können somit auch nicht verblühen. Selbst an trüben Tagen leuchten sie so bis tief in den Winter hinein. Die farbigen Kelchblätter, die als Schutzhülle die Knospen umhüllen, überstehen sogar Temperaturen von bis zu -10 Grad problemlos. Knospenheide gibt es in allen klassischen Heidefarben. Einige Sorten haben außerdem gelbes Laub, das in der Herbstsonne leuchtet.
Im Winter hat die immergrüne Schneeheide (Erica carnea) ihren Auftritt. Ihre Hauptblütezeit dauert von Dezember bis in den April, einige Knospen öffnen sich sogar schon im November und zeigen dann weiße, rote oder rosafarbene Blüten. Schneeheide ist abgesehen von sehr tiefen Frösten winterhart und sehr pflegeleicht, sollte aber niemals austrocknen.
Heide richtig schneiden
Wo in der Natur die Heidschnucken für einen regelmäßigen „Rückschnitt“ sorgen, müssen Gartenbesitzer selbst Hand anlegen: im Frühjahr kappt man die verblühten Triebe – dabei nicht zu tief ins alte Holz schneiden, sonst treibt die Pflanze nur spärlich wieder aus. Eine Ausnahme ist die Schneeheide: Hier ist ein Rückschnitt nur alle paar Jahre erforderlich, nämlich in der letzten Blühwoche. Als Faustregel gilt: schwach Wachsendes kaum, üppig Wachsendes stark zurückschneiden.
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
(Laotse, Philosoph)