Beete im Herbst umgraben: Ist das nötig?
Früher galt das Umgraben von Beeten im Herbst als Muss. Heute sehen Experten das anders. Durch das Umschichten kann der Mikrokosmos des Gartenbodens durcheinandergeraten.
In den allermeisten Gärten ist das Umgraben der Beete überhaupt nicht nötig. Inzwischen hat sich bei den meisten die Erkenntnis durchgesetzt, dass nur schwere, lehmige Gartenböden tatsächlich umgegraben werden sollten. Die dicken Bodenklumpen werden dann durch starken Frost gesprengt. Diese sogenannte Frostgare macht den Boden schön feinkrümelig.
Umgraben bringt den Mikrokosmos durcheinander!
Der Boden, auf dem über die Jahre unterschiedliche Pflanzen – Blumen oder Gemüse – wuchsen, hat eine nach unten gewachsene Struktur. In jeder Bodenschicht tummeln sich bestimmte Kleinstlebewesen und bilden einen Mikrokosmos aus. In einem Quadratmeter gesunden Gartenboden leben Billionen Bakterien, Milliarden Strahlenpilze, Millionen Einzeller und etwa 200 Regenwürmer. Alles hat genau seinen Platz. Beim Umgraben bringt man diese fruchtbare Ordnung durcheinander und richtet mehr Schaden an, als dem Garten etwas Gutes zu tun.
Laub und vertrocknete Stauden bieten Tieren Lebensraum!
Auch beim „Aufräumen“ im Garten hat sich die Meinung bei den Experten mit den Jahren gewandelt. Es muss nicht alles kurz und klein geschnitten werden. Verblühtes kann ruhig stehen bleiben, Laub wird auf den Beeten liegen gelassen und Stauden, die erst im Frühjahr geschnitten werden müssen, bleiben im Winter unberührt. Dann haben viele Vögel, Kleinst- und Bodenlebewesen Nahrung oder auch einen Unterschlupf in der kalten Jahreszeit.
Das Leben ist kurz. Verzeiht schnell, küsst langsam, liebt echt und lacht, so oft es geht!
(unbekannt)